In Berlin besteht eine zehnjährige allgemeine Schulpflicht sowie eine Pflicht zum Besuch der Berufsschule für die Dauer der Berufsausbildung. Das Schulsystem setzt sich aus verschiedenen Bildungsstufen zusammen. Es bietet freie Schulwahl. Die Schulzeit beginnt mit einer gemeinsamen Grundschule in den ersten sechs Klassen. Neben den öffentlichen gibt es noch 26 meist konfessionell ausgerichtete private Grundschulen. So bestehen neben evangelischen und katholischen Grundschulen jeweils eine jüdische und eine islamische Grundschule. Ferner gibt es sechs Waldorf-Schulen. Nach der sechsjährigen Grundschule können sich Kinder und Eltern zwischen Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Gesamtschule, die alle drei Schulformen vereint, entscheiden. Abweichend besteht jedoch die Möglichkeit, für besondere Sprachenzüge die Grundschule nach der vierten Klasse zu verlassen und auf ein Gymnasium zu wechseln. Eine Reihe von Schulen konzentrieren sich in ihrem Bildungsangebot auf die Förderung besonderer Begabungen und Talente wie Musik, Sport oder Mathematik und Naturwissenschaften. Berlin hat eine Informationsstelle für schulische Angebote eingerichtet.

Das Gymnasium mit dem Abschluss Abitur nach der dreizehnten Klasse berechtigt zum Studium an einer Fachhochschule, Hochschule oder Universität. Darüber hinaus gibt es Schulen mit berufsbezogener gymnasialer Oberstufe und Internatsschulen mit ganztägiger pädagogischer Betreuung. Drei Schulen mit dem Schwerpunkt Sport bieten Internatsplätze an: das Coubertin-Gymnasium, die Flatow-Oberschule sowie die Werner-Seelenbinder-Schule. Die Schulfarm Insel Scharfenberg im Bezirk Reinickendorf wird ebenfalls als Internat geführt, nimmt aber auch Schülerinnen und Schüler auf, die nicht im Internat wohnen möchten. Von den zehn privaten Gymnasien nehmen das Katholische Canisius-Kolleg, das Evangelische Gymnasium Zum Grauen Kloster, die Königin-Luise-Stiftung (mit Internat) und die Katholische Theresienschule Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 auf. Eine Besonderheit ist die Staatliche Ballettschule: Hier können Schülerinnen und Schüler mit der Vorbereitung auf eine Berufsausbildung zum Bühnentänzer beginnen und in der Abteilung Artistik ihre Fertigkeiten zum Berufsartisten in einem schuleigenen Internat erlangen. Die Aufnahme in diese Schule, die einmalig in Deutschland ist, erfolgt nach einem Eignungstest.