Der Fall der Mauer war in Berlin nicht nur eine Herausforderung für die Menschen, die Wirtschaft und die Gesellschaft, sondern auch für die Finanzpolitik. In keinem Altbundesland veränderte sich die Zusammensetzung des Haushalts so radikal wie in Berlin. Der Bund strich die Zuschüsse zum Landeshaushalt innerhalb weniger Jahre. Berlin partizipiert dafür am Länderfinanzausgleich. Im Ergebnis fehlte Berlin ein Fünftel der Einnahmen. Abgesehen davon musste das Zusammenwachsen zweier Stadthälften, die Modernisierung der Ost-Berliner Infrastruktur und Versorgungsbetriebe – um nur einiges zu nennen – finanziert werden. Berlin senkte 1999 zum vierten Mal in Folge die Ausgaben drastisch. 1995 mußte mehr als jede vierte Mark des Haushalts durch neue Kredite und Verkäufe von Landesvermögen finanziert werden, 1999 ist es nur noch jede achte Mark. Der vom Senat beschlossene Haushalt für 2001 sieht erstmals Gesamtausgaben von weniger als 40 Milliarden DM vor (Haushalt 2000: 40,8 Milliarden). Der konsequente Sparkurs wird auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.