Vorwort
Keine andere Stadt spiegelt die deutsche Geschichte so anschaulich wider wie Berlin. In den Zeiten des Kalten Krieges und der Konfrontation war die geteilte Vier-Mächte-Stadt ein Garant für die Wiedervereinigung Deutschlands. Die deutsche Frage blieb so lange offen, wie das Brandenburger Tor in Berlin geschlossen war. Heute kann jedermann durch das Brandenburger Tor, über den Pariser Platz und Unter den Linden flanieren.
Nach
der Wiedervereinigung wuchsen in Berlin, der Werkstatt der deutschen
Einheit, Ost und West durchaus exemplarisch für Deutschland
auf engstem Raum zusammen. Heute, zehn Jahre nach dem Mauerfall,
stehen wir an der Schwelle des neuen Berlin. Auf Grundsteinlegungen
folgten Richtfeste und Eröffnungen. Fünfzig Jahre nach
ihrer Gründung erhält die Bundesrepublik Deutschland ein
neues Zuhause. Berlin hat sich auf seine neuen Aufgaben vorbereitet.
Vor allem die östlichen Bezirke wurden modernisiert, das Verkehrssystem
auf den neuesten Stand gebracht und die Verwaltungs- und Entscheidungsstrukturen
in geradezu vorbildlicher Weise gestrafft. Wissenschaft und Kultur,
Dienstleistungen und Industrie verbinden sich zu einer wirklichen
Metropole.
Nirgendwo wird das neue Berlin so deutlich sichtbar wie zwischen dem neuen Bundeskanzleramt und dem
Potsdamer Platz
. Hier ist ein völlig neues Stadtviertel zu beiden Seiten des ehemaligen Todesstreifens entstanden, eine gelungene Mischung aus Arbeit und Freizeit, aus Kultur und Kommerz, aus Politischem und Privatem. Auch außerhalb des Stadtzentrums atmet Berlin einen neuen Geist, künden restaurierte historische Bauten und hochmoderne Architektur von der gelungenen Synthese von bewährtem Alten und zukunftsweisendem Neuen.
Eberhard Diepgen
Regierender Bürgermeister von Berlin |