Gedenkstätten
Die
ehemalige Neue Wache Unter den Linden ist zur zentralen Gedenkstätte
der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und
Gewaltherrschaft umgestaltet worden. In dem nach dem Zustand von
1931 rekonstruierten Innenraum (1993) steht eine vergrößerte
Replik der Skulptur Mutter mit totem Sohn von Käthe
Kollwitz. Das Internationale Dokumentations- und Begegnungszentrum
Topografie des Terrors befindet sich auf dem Gelände der ehemals
wichtigsten Institutionen nationalsozialistischer Gewaltherrschaft
(wie Gestapo und Sicherheitsdienst der SS). Anhand zahlreicher Dokumente
und Bilder informiert eine Ausstellung über den nationalsozialistischen
Terrorapparat. Ein im Bau befindliches neues Dokumentationszentrum
wird das bisherige Provisorium ersetzen.
Die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz befindet sich am historischen Ort. In der Villa am Großen Wannsee führte im Januar 1942 Reinhard Heydrich, Chef der Sicherheitspolizei und des SD, ein Gespräch mit Spitzenbeamten über die organisatorische Durchführung der Endlösung der Judenfrage in Europa. Ein Denkmal für die ermordeten sechs Millionen Juden Europas wird nach einem Bundestagsbeschluss von Juni 1999, dem eine elfjährige Debatte vorausging in den ehemaligen Ministergärten an der Ebert- und Behrenstraße auf einer Fläche von zwei Hektar gebaut. Die Bundestagsabgeordneten stimmten mehrheitlich für den Entwurf des amerikanischen Architekten Peter Eisenman, der einen Stelenwald mit ca. 2500 Betonsäulen vorsieht.
Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand mit Ehrenhof im historischen Bereich des ehemaligen Oberkommandos des Heeres in der Stauffenbergstraße dokumentiert den Widerstand gegen den Nationalsozialismus in seiner ganzen Breite und Vielfalt. Hier befand sich die Zentrale des Umsturzversuchs vom 20.Juli 1944. Die Gedenkstätte Plötzensee für die Opfer des Nationalsozialismus aus dem In- und Ausland ist ein Ort stillen Gedenkens. Hier, an der ehemaligen Hinrichtungsstätte des Strafgefängnisses Plötzensee, wurden zwischen 1933 und 1945 rund 3000 von der nationalsozialistischen Justiz zum Tode verurteilte Menschen hingerichtet, unter ihnen zahlreiche Widerstandskämpfer. In der Bernauer Straße wurde im August 1998 die Gedenkstätte zur Berliner Mauer eröffnet. Ergänzt wird die Gedenkstätte durch ein Dokumentationszentrum und eine Aussichtsplattform. Die Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße informiert in den Räumen des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit über dessen Tätigkeit, das politische System sowie Widerstand und Opposition in der DDR. |