Fortsetzung: Wirtschaft
Das verarbeitende Gewerbe der Stadt macht einen tiefgreifenden Strukturwandel durch. Von 1991 bis 1998 hat Berlin etwa 140.000 industrielle Arbeitsplätze verloren. Die Zukunft des verarbeitenden Gewerbes liegt in der Modernisierung der traditionellen Industrie, wie der Elektrotechnik, im Fahrzeugbau, in der Chemie und Pharmazie, im Maschinenbau und, damit einhergehend, dem Auf- und Ausbau neuer Wachstumsbranchen im Bereich intelligenter Technologien. Auch der Handel darf auf höhere Umsätze hoffen.
Das Handwerk erweist sich im wirtschaftlichen Gefüge der Stadt als eine stabilisierende Größe. In Berlin gibt es über 19.000 Handwerksbetriebe mit 214.000 Beschäftigten (1999). Hinzu kommen etwa 9.000 Unternehmen im handwerksähnlichen Gewerbe, in dem rund 24.000 Personen tätig sind. Gemessen an der Zahl der Beschäftigten stellt das Handwerk überdurchschnittlich viele Ausbildungsplätze zur Verfügung. Im Jahr 1998 wurden rund 23.000 Jugendliche ausgebildet; Handel und Industrie bildeten rund 28.000 junge Menschen aus.
Gute
Zukunftsprognosen lassen sich auch für Finanzdienstleistungen,
Banken und Versicherungen stellen. Berlin ist ein bedeutender
regionaler Bankenplatz und nimmt heute unter den deutschen Finanzplätzen
den vierten Rang ein. 1998 hatten 21 Kreditinstitute ihren Hauptsitz
in der Stadt. Auswärtige Kreditinstitute unterhielten zu
diesem Zeitpunkt 113 Zweigniederlassungen. Die Berliner Wertpapierbörse
erzielte 1998 ihr bisher bestes Geschäftsergebnis. Der Umsatz
übertraf bereits im Oktober des Jahres mit über 294
Milliarden DM das Volumen des Vorjahres um 28 Prozent. Die Berliner
Börse ist in den letzten Jahren zum führenden Spezialmarkt
für osteuropäische Werte aufgestiegen.